Am Ende hat es nicht sollen sein. Mit einer 4:5 (1:1/2:0/0:2/0:0/0:1) Niederlage nach Penaltyschießen verabschieden sich die Dinslakener Kobras im dritten Viertelfinal Playoff Spiel gegen die Grizzlys Bergkamen aus dem Wettbewerb und gehen in die Sommerpause.
420 Zuschauer, auch dank einer Freikartenaktion, waren Zeuge eines rassigen und spannenden Endspiels um den Einzug ins Halbfinale. Bereits nach 5 Minuten konnten die Kobra Anhänger das erste Mal jubeln, als Capitain Kevin Porsch die Hartgummischeibe auf Zuspiel von Lennard Gatz in den linken Winkel zirkelte. Doch hielt die Freude bei den Kobras nur 3 Minuten an, glichen die Gäste durch Jacub Uhlir kurzerhand zum 1:1 aus. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem die Gäste zwar den reiferen und kombinationsstärkeren Eindruck machten, doch die Kobras immer wieder durch schnell Umschaltmomente zu gefährlichen Aktionen vors gegnerische Tor kamen. So ging es mit dem 1:1 auch in die erste Drittelpause.
Zu Beginn des zweiten Drittels dann ein Schock für die Kobras. Matthew Giannini fiel nach einem Check so unglücklich auf das Eis, dass er sich bei dieser Aktion einen Handgelenkbruch zuzog und fortan nicht mehr weiterspielen konnte. Das Team von Coach Max Piotrowski zeigte sich kämpferisch und ging in der 26. Minute durch einen Sonntagsschuss von der blauen Linie in den rechten Winkel durch Toni Heinrich erneut in Führung. Die Gäste erhöhten nochmals den Druck, doch scheiterten immer wieder an Dinslakens Torwart Davids Budas. Als Bergkamen in der 36. Minute in Unterzahl agieren musste, war es Yegor Tozik, der die Vorlage von Tom Orth und Nils Nemec nutze und auf 3:1 für die Hausherren erhöhte. Zwischenzeitlich hatte sich auch noch Rune Raab, bei einer vom Schiedsrichtergespann nicht gesehenen Aktion, verletzt und konnte ebenfalls nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen, so dass die Kobras nur noch mit fünf gesunden Stürmern agieren konnten. Trotz des Handicaps hatte das 3:1 auch noch zu Beginn des letzten Drittels bestand.
Bergkamen musste nun noch mehr wagen und wurde in der 43. Minute gleich doppelt belohnt bzw. beschenkt. Während Patric Schnieder die Kobras und auch Davids Budas mit einem Bauerntrick zum 3:2 düpierte, bedankte sich Robin Pietzko nur wenige Sekunden später beim Bandentor der Eismaschine. Während Maxim Chakleine die Scheibe über die Bande aus dem eigenen Drittel befördern wollte, prallte Diese durch eine Unebenheit an der Türe im 45 Grad Winkel direkt auf den Schläger von Pietzko, der nur noch querlegen musste, wo Josef Schäfer am langen Pfosten blank stand und zum 3:3 verwandelte. Den Kobras merkte man die eiskalte Dusche an, gelang es ihnen kaum noch aus dem eigenen Drittel zu kommen. Die Moral und der kämpferische Einsatz stimmten, doch gab es nur noch selten Entlastungsangriffe. Während die Grizzlys den Puck nicht mehr ins Netz unterbringen konnten, nutzen die Kobras in der 57. Minute eine der wenigen Konterchancen. Lennard Gatz bediente Nils Nemec, der zum vielumjubelten 4:3 vollendete. Als die Grizzlys 2 Minuten vor dem Ende noch eine Strafzeit hinnehmen mussten, dachte wohl jeder in der Halle, dass dies die Vorentscheidung wäre, doch machten die Kobras ihre Rechnung ohne Davis Deinats. Nach einem gewonnenen Bully schnappte er sich die Scheibe und umkurvte 4 Dinslakener Spieler, ehe er 54 Sekunden vor dem Ende zum 4:4 für Bergkamen einnetzte.
Es ging also in die fünfminütige Overtime in der es zwar ein paar Chancen auf beiden Seiten gab, doch kein weiterer Treffer mehr fallen sollte. Entscheiden musste also das Penaltyschießen. Während auf Seiten der Kobras Tom Orth, Peter Kovacs und Nils Nemec am Torwart der Grizzlys scheiterten, konnte Davids Budas zwar den ersten Penalty der Grizzlys abwehren, doch war letztendlich gegen Davis Deinats Penaltyschuss machtlos.
Während die Gäste feierten, sahen die Fans in enttäuschte Gesichter bei ihrer Mannschaft. Trotz der Niederlage und des Ausscheidens aus den Playoffs, wussten die Fans die in dieser Saison und unter der erschwerten Personallage in diesem Spiel gezeigten Leistung zu würdigen. So sangen die Fans im Chor „Ihr habt gekämpft, wir haben es gesehen“. Ein für den Moment trauriger, aber versöhnlicher Abschluss der Saison, in der man am Ende erst einmal keinen Abstiegsplatz einnehmen wollte und dieses Ziel mit Platz 4 in der Hauptrunde mehr als übertroffen hat.
Eine mögliche Regionalligapokalrunde, die jene Mannschaften hätten spielen können, die im Viertelfinale ausgeschieden sind, wird nicht mehr stattfinden, da nicht alle Mannschaften daran Interesse zeigten.
Tore:
Dinslaken: Porsch, Heinrich, Tozik, Nemec
Bergkamen: Deinats (2), J.Schäfer, Uhlir, Schnieder
Strafen:
Dinslaken: 2
Bergkamen: 6