Kobras erkämpfen sich das Halbfinale

Kobras erkämpfen sich das Halbfinale

Die Dinslakener Kobras haben im dritten und entscheiden Viertelfinal-Spiel die Rheine Ice Cats mit 3:2 besiegt und sind damit ins Halbfinale um die Landesliga NRW – Meisterschaft eingezogen.

Die Voraussetzungen für ein Weiterkommen waren allerdings alles andere als rosig. Zwar konnten die Dinslakener am gestrigen Abend wohl die beste Verteidigung der Saison aufbieten, aber in der Abteilung Offensive hagelte es im Vorfeld krankheits-und verletzungsbedingt jede Menge Absagen. Coach Böhme musste sich Unterstützung aus der Dinslakener U20-Mannschaft holen. Aber auch qualitativ waren die Dinslakener durch die vielen Ausfälle geschwächt und nicht wenige Fans fragten sich, wer bei den Giftschlangen die Tore schießen sollte. Doch die Mannschaft gab von Beginn an die richtige Antwort.

Denn die Hausherren hatten als erste in der Partie den Vorwärtsgang gefunden und kreierten immer wieder vielversprechende Möglichkeiten vor dem Tor von Rheines Goalie Maik Holzke. Dennoch brauchte es einen 2 auf 1-Konter, bis es das erste Mal im Gäste-Gehäuse klingelte.
Lias Töbel hatte sich den Puck auf der rechten Seite erarbeitet und stürmte auf das gegnerische Gehäuse zu. Nils Cleven war auf halblinks mitgelaufen und bot sich zur Verwertung bei einem Pass an. Doch der Passweg war durch einen Verteidiger der Ice Cats zugestellt. Trotzdem deutete Lias einen Pass an, ließ aber dann bei seinem Treffer zum 1:0 ins kurze Eck unter die Latte Goalie Holzke keine Chance (07:48).
Die Kobras blieben im Eröffnungsdrittel weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, ohne sich allerdings mit einem weiteren Treffer zu belohnen.

Treffer Nummer zwei der Dinslakener ereignete sich kurz nach Beginn des Mittelabschnitte. Defender Florian Spelleken hielt bei doppelter numerischer Überzahl von der blauen Linie auf das Ice-Cats-Gehäuse einfach mal drauf, wo sich inzwischen viel Verkehr aufgebaut hatte, was dem Gäste-Goalie die Sicht sehr erschwerte. Das Geräusch seines Pfostentreffers war noch und der letzten Reihe auf der Zuschauertribüne zu hören. Doch es war der Innenpfosten, die schwarze Hartgummischeibe überquerte nach dem Pfostenkontakt die Torlinie und stellte den Spielstand auf 2:0 (20:25).


Von nun an schalteten die Gäste einen Gang höher und das Spielgeschehen verlagerte sich etwas mehr vor dem gestern erneut überzeugenden Marvin Frenzel. Dass es am Ende Kapitän Zimbelmann vorbehalten war, seine Farben auf die Anzeigetafel zu bringen, sollte niemanden verwundern. Denn Rheines Kapitän ist nicht nur spielstark, sondern er ist auch für die Treffer der Marke „besonders sehenswert“ verantwortlich. So auch beim 2:1, als er von links kommend, Marvin Frenzel mit der Rückhand ins kurze Eck über die rechte Schulter überwinden konnte (29:49). Dies war natürlich der Dosenöffner für die Offensivbemühungen der Gäste, und der ESC Rheine erhöhte nochmals den Druck auf das Dinslakener Gehäuse. Doch die Hausherren hatten bei diversen Gegenangriffen durchaus die Möglichkeit, mit einem 3:1 den Gästen den Zahn zu ziehen, doch sie vermochten das Spielgerät zunächst nicht über des Gegners Torlinie zu bringen.

Dafür belohnte der ESC Rheine seinen Arbeitsaufwand. Und es war erneut Alexander Zimbelmann, der sich in den Slot vor Marvin Frenzel stahl und nicht genau genug markiert wurde. Den wenigen Freiraum nutzte er, um eine scharfe Hereingabe ins Tor abzufälschen (38:20). Die nachfolgenden Drittelpause nutzten dann die Giftschlangen, um sich zu sortieren und damit bekamen die Zuschauer ein ziemlich ausgeglichenes letztes Drittel zu sehen. Allerdings ließen sich die Gäste nun immer wieder zu Strafzeiten hinreißen.
Eine dieser Strafzeiten bescherte den Kobras dann schlussendlich den Siegestreffer. Bei einfacher Überzahl hatte sich Nils Cleven vor dem Gäste-Gehäuse „eingeparkt“ und verwertete ein Zuspiel von Sebastian Bürgers zum neuen Spielstand von 3:2 (46:53).
Aber noch war viel Zeit zu spielen und jeder Fehler hätte mit einem Tor bestraft werden können. Jetzt hatte sich das Team um Ersatz-Kapitän Daniel Pleger auch die Unterstützung des Publikums erarbeitet, welches die Böhme-Truppe immer wieder lautstark nach vorne brüllte.

Gute Defensivarbeit der Hausherren, sowie der Tatsache, dass sich die Ice Cats nun immer mehr in Strafzeiten verzettelten, raubte den Gästen die Möglichkeit auf den Ausgleich. Da nützte es ihnen auch nicht, ihren Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers zu opfern. Das 3:2 auf dem Scoreboard hatte auch nach 60:00 Spielminuten noch Bestand.

Diese Partie war in dieser Saison die letzte für Goalie Marvin Frenzel und Verteidiger Florian Spelleken in der Schlangenhaut. Sie wechseln mit sofortiger Wirkung in die Regionalliga, wo ihnen die Möglichkeit gegeben wird, etwas höherklassiger den Kampf um den Meistertitel zu beeinflussen. Die Kobras bedanken sich bei den beiden ausdrücklich für ihr Engagement in Dinslaken und ist sich sehr wohl bewusst, dass es bei der ein oder andere Partie ohne die beiden auch mal eine Niederlage an anstatt eines Sieges gegeben hätte. Die Kobras wünschen ihren beiden Akteuren viel Erfolg in der Regionalliga und hoffen, dass sie bald wieder die Schlangenhaut überstreifen werden.

Coach Böhme bilanzierte die gestrige Partie und die gesamte Serie wie folgt: „Was für eine Serie! So wünscht man sich Playoffs. Wir haben dreimal sehr hart gearbeitet und sind am Ende dafür auch belohnt worden. Auch heute haben wir ein sehr gutes erstes Drittel abgeliefert. Das Niveau konnten wir im Mittelabschnitt nicht ganz halten, dafür hat der Siegeswille die Jungs in den letzten 20 Minuten nochmals beflügelt. Dass Rheine so viele Strafzeiten gezogen hat, hat uns natürlich in die Karten gespielt. „Spelle“ und Marvin haben nochmals gezeigt, dass sie sich unbedingt mit einem Sieg für diese Saison aus Dinslaken verabschieden wollten“.

Für den Landesliga-Aufsteiger ist dieser Erfolg schon mehr, als sie sich das erträumt haben. Doch im Halbfinale wartet mit dem ESC Bergkamen der schwerste Brocken, den man in dieser Runde als Gegner haben kann. Denn die Grizzlys sind der Ligaprimus der Hauptrunde. Doch jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Und mit so viel Rückenwind im Gepäck ist für die Dinslakener vielleicht auch in dieser Serie etwas drin.

Hier die dazu passenden Termine:

17.02.2024, 17:30 Uhr  ESV Grizzlys Bergkamen – Dinslakener Kobras
23.02.2024, 20:15 Uhr   Dinslakener Kobras – ESV Grizzlys Bergkamen

      

Falls ein Spiel 3 erforderlich ist:

25.02.2024, 19:00 Uhr ESV Grizzlys Bergkamen – Dinslakener Kobras

           

Dinslakener Kobras – ESC Rheine Ice Cats 3:2 (1:0; 1:2; 1:0)
Torschützen Dinslaken Töbel, Spelleken, Cleven
Torschütze Rheine Zimbelmann (2)
Strafminuten Dinslaken 10
Strafminuten Rheine 66
Zuschauer 314

 

(Olav Hamann, Pressemeldung Dinslakener Kobras, 12.02.2024)